Be well aware – Erasmus+ Projekte als Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln

Vielen jungen Menschen ist die Möglichkeit, an einem Erasmus+ Projekt teilzunehmen, gar nicht bewusst. Dabei stellt diese Form des Austausches und der Weiterbildung eine super Chance für junge Menschen dar, vergleichsweise einfach und günstig neue und internationale Erfahrung zu sammeln.

Erasmus+ Projekte

Vom 29.4 bis 8.5 habe ich in Passignano sul Trasimeno, Umbrien, Italien, an meinem vierten Erasmus+ Projekt teilgenommen. Ich bin also bereits ein erfahrener Erasmus+ Projektteilnehmer und bis jetzt war jedes dieser Projekte eine interessante Erfahrung für mich. Die Unterkunft, die Verpflegung sowie die Anreise werden bei Erasmus+ Projekten für die Jugendlichen gestellt. Der relativ kurze Zeitraum und die Erasmus+ Förderungen ermöglichen es einem breiten Spektrum von Jugendlichen, an diesen Projekten teilzunehmen und internationale Erfahrungen zu sammeln. Die Ziele von Erasmus+ Projekten sind mitunter: [1]

• interkulturellen Dialog fördern und Stereotypen abbauen
• Raum zur Entwicklung von Kompetenzen und Fähigkeiten schaffen
• Bewusstseinsbildung zu sozial relevanten Themen und Teilhabe

Darüber hinaus baut jede neu gewonnen Freundschaft die Grenzen in unseren Köpfen ein Stück weit ab.

Be well aware! Youth Exchange about mental health and wellbeing

Der Erasmus+ Jugendaustausch in Passignano stand unter dem Motto „Be well aware! Youth Exchange about mental health and wellbeing“. Das Projekt fand auf einer Farm mitten in der malerischen Landschaft des Trasimenischen Sees statt. Die Teilnehmer:innen wurden von Partnerorganisationen aus Litauen, Ungarn, Spanien, Italien und Österreich gestellt.

Angesichts der schwierigen Zeiten vor allem für jüngere Menschen bedingt durch die Corona-Maßnahmen ist das Thema des Projekts von immenser Bedeutung. Im Vordergrund jeder Erasmus+ Jugendbegegnung steht der interkulturelle Austausch mit einem Fokus auf das gewählte Thema. In Workshops erlernten die Jugendlichen neue Skills zu diesem Thema und konnten, sofern gewollt, auch über ihre persönlichen Erfahrungen berichten.

Das Problem in unserer Gesellschaft ist, dass viele Menschen wenig über psychische Erkrankungen wissen. Das Projekt hat Aufklärungsarbeit zu diesem Thema geleistet. Der Mangel an Informationen und Bewusstsein für psychische Krankheiten und das Unwissen über den Umgang mit Menschen, die an psychischen Krankheiten leiden, führt zu mehr Missverständnissen und Vorurteilen und verschärft somit die soziale Isolation von betroffenen Menschen. Hier gilt es als Gesellschaft anzusetzen, um die Lebensqualität und Gesundheit von Menschen mit psychischen Erkrankungen verbessern zu können (Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte). Der Staat ist auf diesem Gebiet viel zu nachlässig. Jeder Mensch sollte ein Recht auf einen schnellen und finanzierbaren Therapieplatz haben, sonst ist auch das Recht auf soziale Sicherheit (Artikel 22 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte) gefährdet.

Freizeit

Natürlich gab es auch genügend Zeit, um die Berge rund um Passignano zu erkunden oder die nahegelegene Großstadt Perugia zu besichtigen. Wenn man über einen solchen Zeitraum so viel Zeit miteinander verbringt, entsteht eine besondere Teamdynamik und Menschen, welche man eigentlich erst seit wenigen Tagen kennt, werden zu engen Kontaktpersonen und Freund:innen. Aufgrund dessen fällt der Abschied am letzten Tag schwer. Die gute Nachricht jedoch ist, dass viele Teilnehmer:innen miteinander in Kontakt bleiben und außerdem wartet das nächste Erasmus+ Projekt bestimmt schon irgendwo auf uns.

Quellen und weiterführende Links

https://erasmusplus.at/de/jugend/jugendbegegnungen

https://erasmus-plus.ec.europa.eu/de/node/56

https://jugend.akzente.net/eu-programme/jugendbegegnungen/

 

[1] https://erasmusplus.at/de/jugend/jugendbegegnungen

Dieser Artikel erschien in gekürzter Fassung hier: https://jef-steiermark.at/2022/05/25/be-well-aware-erasmus-jugendbegegnung/

Foto von Associazione Kora