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Nachhaltigkeit in Graz: wie lässt es sich umweltbewusst leben?


Das Thema Nachhaltigkeit ist schon seit längerem nicht mehr aus unserem Wortschatz wegzudenken. Durch den Klimawandel und den damit verbundenen Folgen ist einigen Personen bewusst geworden, dass ein nachhaltigeres Leben eventuell doch sinnvoll wäre. Auch Organisationen wie Fridays For Future haben dazu beigetragen dieses Thema nochmal präsenter zu machen. Nachhaltigkeit fängt bekanntlich im Kleinen an, allerdings hat es einen enormen Einfluss ob es in Städten auch tatsächlich Angebote gibt, die ein nachhaltiges Leben vereinfachen oder eventuell sogar Vorteile bieten können.

Nachhaltigkeitsprojekte der Stadt Graz

Die Stadt Graz hat in den letzten Jahren durch diverse Projekte versucht, Graz nachhaltiger zu gestalten. Besonders im letzten Jahr ist der BACKCUP Mehrweg-Pfandbecher bekannt geworden, welcher der Müllvermeidung beim Coffee to go dienen soll. Diverse Cafés und Gastronomiebetriebe nehmen an dem Projekt teil, bei dem solche Mehrweg-Pfandbecher für einen 1€ geliehen und bei jedem teilnehmendem Betrieb zurückgegeben werden können.

„Reparieren statt wegwerfen“

Unter diesem Motto steht „GRAZ repariert“ , welches ein Netzwerk von Reparaturbetrieben aller Branchen ist. Bei Betrieben dieses Netzwerks wurde von der Stadt Graz sichergestellt, dass alle Geschäfte fair und seriös ablaufen und die Betriebe vertrauensvoll sind. Auch beim alle zwei Monate stattfindenden Repair Café hat jede Person die Chance, defekte Textilien oder Geräte mitzubringen und sie vor Ort von Fachleuten reparieren zu lassen.

Verpackungsfreies Einkaufen

Allein beim Lebensmitteleinkauf wird schnell sichtbar, wieviel Plastik wir täglich verwenden und anschließend wegwerfen. Dieser Tendenz versuchen sogenannte „Unverpacktläden“ wie Das Gramm oder Das Dekagramm entgegenzuwirken. In diesen Läden können Produkte komplett ohne Verpackung gekauft werden. Lose Lebensmittel werden einfach abgewogen und in mitgebrachten oder vor Ort verkauften Behältern nachhause transportiert. Auch wird vermehrt auf Bio Qualität und die Unterstützung heimischer Produzenten geachtet.  Außerdem machen auch Bauernmärkte und diverse Bioläden in Graz machen unverpacktes Einkaufen möglich.

Nimm, was ich nicht mehr brauche

Offene Bücherregale bei denen Bücher jederzeit gebracht und genommen werden können machen das Lesen ohne Konsum einfacher. Bücher können somit öfter gelesen und getauscht werden.

Im Verschenkladen können Kleidung, Geschirr, Kosmetik und viele weitere Produkte, die ohnehin nicht mehr gebraucht werden, kostenlos weitergegeben werden. Somit entsteht ein gegenseitiges Geben und Nehmen, ohne noch mehr Neues produzieren zu müssen.

Natürlich gibt es in Graz auch einige Second-Hand Läden wie zum Beispiel Humana, die ein ähnliches, allerdings nicht kostenloses, System verfolgen. Kleidertauschpartys bieten zwar nur die Möglichkeit Kleidung zu tauschen, sind aber auch eine gute, kostenfreie Alternative zu Second Hand Läden.

Lebensmittel müssen nicht zwingend gekauft werden

Die Initiative Foodsharing setzt sich mit der Bereitstellung von öffentlich zugänglichen Kühlschränken und Regalen gegen Lebensmittelverschwendung ein. Die Kühlschränke sind in der Stadt verteilt und werden meist mit gedumpstertem oder aus Betrieben gerettetem Essen befüllt. Auch Zutaten, ungeöffnete Produkte oder frischgekochtes Essen können hingebracht werden.

Durch Urban Gardening haben auch Personen ohne Garten die Möglichkeit dazu, ihre Lebensmittel selbst anzubauen.

Nachhaltig in Graz

Die Seite Nachhaltig in Graz ist wohl eine der besten Anlaufstellen, um einen Überblick darüber zu erhalten, wie man in Graz nachhaltig leben kann. Nachhaltige Produkte werden verglichen, es gibt einen Kalender mit den wichtigsten Events rund um Nachhaltigkeit und es wird auf wichtige und aktuelle Themen, wie zum Beispiel das Klimavolksbegehren, aufmerksam gemacht. Auch wird durch Facebook Veranstaltungen auf eigene Aktionen, wie den nachhaltigen Kleidertausch, hingewiesen.

Klar ist, dass es auch in Graz bereits einige Organisationen gibt, denen das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt. Vor allem in den letzten Jahren hat sich dieses Thema stark verbreitet und offenbar haben sich immer mehr Personen gefunden, die bereit sind auch selbst aktiv zu werden und Initiativen wie Nachhaltigkeit in Graz zu gründen. Auch wenn das ein großer und wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist darf nicht vergessen werden, dass die Stadt Graz einen noch größeren Beitrag zu diesem Thema leisten könnte und in den nächsten Jahren, beispielsweise durch einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, selbst aktiv werden muss. Nur wer mit gutem Beispiel voran geht kann erwarten, dass ein größerer Teil der Bevölkerung sich auch aktiv beteiligt.


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