Kenne deine Rechte

Gleiche Bildungschancen für Alle! – Chancenlos?


Das österreichische Schulsystem ermöglicht es allen SchülerInnen ein gleich hohes Bildungsniveau zu erreichen. Davon würde man ausgehen, da es eine allgemeine Schulpflicht gibt, zumindest für alle Jugendlichen, die eine langfristige Aufenthaltsberechtigung in Österreich haben. Doch die Realität schaut anders aus.

Volkschule, was dann?

Bereits mit 9 Jahren müssen SchülerInnen eine sehr große Entscheidung treffen. Welche weiterführende Schule sie besuchen werden, hat einen großen und prägenden Einfluss auf ihr Leben und auf ihre Berufslaufbahn. Die Frage, ob sie nun auf eine Hauptschule bzw. Neue Mittelschule oder doch auf ein Gymnasium gehen sollen, ist nicht leicht zu beantworten. Oft spielen dabei die Eltern und die sozialen Hintergründe der Familien eine große Rolle
. Besonders SchülerInnen aus sozial benachteiligten Schichten haben es nicht leicht sich weit nach oben zu kämpfen. Schule ist für sie kein Zuckerschlecken – aus vielen Gründen.

Deutsch und andere Hürden

Besonders Kindern und Jugendlichen, die Deutsch als Zweitsprache sprechen, fällt es oft schwer, sich im derzeitigen Schulsystem ganz zu entfalten. Das Einkommen, die Bildung und die soziale Situation ihrer Eltern wirken sich oft negativ auf ihren Schulerfolg aus. Ihre Talente oder Schwächen werden oft nicht erkannt – das hat häufig auch mit sprachlichen Hürden zu tun. Es fehlt Ihnen das Textverständnis manchmal schon bei einfachsten Aufgaben. Neben sprachlichen Problemen sind sie oft auch noch anderen schwierigen Situationen gegenübergestellt. Probleme wie „versteckte Schulgelder“, darunter fallen die Kosten für Hefte, Bücher und viele andere Schulmaterialien, können für manche eine große finanzielle Hürde darstellen.

Wer macht’s falsch, wir oder das System?

Ob die Gesamtschule diese Probleme beheben kann ist die Frage. SchülerInnen werden auf jeden Fall individueller gefördert, aber trotzdem haben nicht alle dieselben Chancen. Soziale Unterschiede und Einflüsse spielen nach wie vor eine große Rolle. Auch wenn jedes Kind/ jede/r Jugendliche das Recht auf Chancengleichheit hat, bekommt diese nicht jede/r. Es könnten eigentlich viel mehr SchülerInnen ein höheres Bildungsniveau erreichen, denn es ist nicht immer eine Frage von Intelligenz – gefordert ist ein gut organisiertes, anpassungsfähiges System, das allen die Möglichkeit verschafft, zu zeigen, was sie wirklich können.

Zeit für Veränderung

Eine Veränderung muss daher her, das ist klar! Trotzdem gibt es noch immer keine vielversprechenden Ideen einer Verbesserung unseres Bildungssystems, das sich im Interesse aller PolitikerInnen bzw. aller SchülerInnen befindet. SchülerInnen haben bei der Entwicklung eines besseren Schulsystems eigentlich kein Mitspracherecht. Deshalb ist es an der Zeit, dass sich Österreich an den Bedürfnissen der Jugendlichen orientiert und ihnen die Möglichkeit gibt, sich mit ihren Ideen zu beweisen!

Interview mit Dr. Klaus Starl, Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie (ETC Graz)…HIER ANHÖREN!!!!

Weiterführende Informationen und Links:

Diskriminierung im österreichischen Bildungssystem, ein Kommentar von Maga. Sarah Kumar, Maga
. Jennifer Pinno, Dr. Klaus Starl (ETC Graz)

PROMISE-promotion of migrants in science education: Das Projekt promise hat zum Ziel, junge Menschen mit Migrationshintergrund und aus sozioökonomisch benachteiligten Familien in ihrer naturwissenschaftlichen Bildung und in der Wahl naturwissenschaftlicher Berufe und Studien zu unterstützen und zu fördern. Mehr zum Projekt.

UNESCO-education for all

Recht auf Bildung:

Artikel 26, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, 1948

UNESCO Konvention gegen Diskriminierung in der Bildung

Artikel 13, Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte

 


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