
Kein Abschied von Nelson Mandela
Genau zum Menschenrechtstag dominierten in allen Medien weltweit das Leben und die sehr besondere Abschiedsfeier von Nelson Mandela. Er war sozusagen die „Ikone“ eines Menschenrechtsaktivisten, bekannt vor allem als Freiheitskämpfer aus und für Südafrika. Mut, Disziplin sowie Freundlichkeit und charismatische Ausstrahlung, aber vor allem sein beharrlicher und erfolgreicher Einsatz für Menschenrechte, gegen Rassismus und soziale Ungerechtigkeiten, insbesondere sein Erfolg gegen die damals bestehende Apartheidpolitik haben sein Leben geprägt und sind nur ein Teil seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit.
Im Kampf gegen die Apartheid wurde er zu 27 Jahren Haft verurteilt, schreckliche Bedingungen hatte er durchzustehen, kein Bett, keine passende Kleidung sowie harte Arbeit
. Dennoch schaffte er es mit viel Disziplin, mit Freundlichkeit, Hoffnung und einem starken Willen, seine Lebensfreude und seine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Nach seiner Entlassung schaffte er es zum ersten schwarzen Präsidenten und verhalf den schwarzen SüdafrikanerInnen zu Freiheit und Rechten
. Nicht nur das, auch seine Versöhnungspolitik und auch seine persönliche Fähigkeit, sich mit Menschen und Situationen zu versöhnen sowie zu überzeugen, dass Gespräche, Informationen und Bildung mehr bringen als Streit und Krieg, ließen ihn nicht zu Unrecht als „Messias des Volkes“ verehrt und geliebt werden. Sehr beeindruckend waren Interviews von SüdafrikanerInnen, die sehr dankbar für seinen Einsatz sind, obwohl er die extreme Armut und schrecklichen Bedingungen nicht ändern konnte. Aber er gab ihnen die Kraft und Hoffnung, dass sie trotz ihrer Armut auch glücklich sein können bzw. ihre schlechten Bedingungen leichter aushalten. Für viele Menschen ist Nelson Mandela ein großes Vorbild geworden.
Auch Stephan Hessel ist heuer verstorben, dessen Leben und Lebenseinstellung sehr beeindruckend waren. Hessel überlebte im KZ und trotz schlimmer Umstände und Erfahrungen fand er immer Hoffnung und Kraft für eine bessere Zukunft und blieb ein freundlicher und glücklicher Mensch. Mit seinem Büchlein „Empört Euch“ hat er dazu aufgerufen, dass wir uns für andere Menschen einsetzen, wenn sie unter unwürdigen oder schlechten Bedingungen leben.
Das Besondere bei diesen beiden Männern ist, dass sie sich durch schlechte Zeiten und schlechte Erfahrungen nicht unterkriegen haben lassen. Sie haben es geschafft, sich ihre Ziele und auch ihren Einsatz, anderen Menschen zu helfen, aber vor allem auch ihre Einstellung zum Leben nicht nehmen zu lassen. Durch ihre persönlichen Beispiele lassen sie an eine gerechtere Welt glauben.
Und auch viele von uns glauben daran. Der Ansporn sich für Menschenrechte einzusetzen, muss dabei gar nicht aus der persönlichen Not heraus entstehen, nein – es reicht wenn andere sie erleben. Den Einsatz für andere zeigen auf lokaler Ebene z.B. auch die drei PreisträgerInnen des Menschenrechtspreises der Stadt Graz, der am Menschenrechtstag verliehen wurde. Vom Leben und Wirken dieser Menschen hier vor Ort zu erfahren, war für mich ein besonderes Erlebnis.
Aber nicht zu unterschätzen ist das Verhalten auch jedes und jeder Einzelnen von uns. Es gibt sehr viele Menschen, die viel tun und für uns wichtig sind, ohne dass es uns wirklich bewusst ist, und die vielleicht auch keine Anerkennung bekommen.
Nun wünsche ich besinnliche Weihnachten und alles erdenklich Gute für 2014!!