
Das Wahlrecht – eine große Chance
Die Grazer Gemeinderatswahl steht vor der Tür. Perfekte Voraussetzung, um einen Artikel über das Wahlrecht und weshalb es genutzt werden sollte, zu verfassen.
Wahl für Wahl sinkt die Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen, 1945 waren es noch 91,1%, die das Wahlrecht bei der Gemeinderatswahl genützt hatten, 1949 sogar 96,5%, und wo stehen wir heute?
Antwort: Bei gerade einmal 57,9% Wahlbeteiligung. Nur: Weshalb ist das so?
Eine ungenützte Chance
„Mitbestimmen können, das ist wichtig“, pflegten meine Eltern immer zu sagen. Das nahm ich immer schon ernst und deshalb freue ich mich sehr auf die erste Wahl, an der ich auch mal mitbestimmen darf. Das „darf“ ist besonders zu beachten, denn in vielen Ländern träumen die Menschen von einem Wahlrecht. Und was hält fast die Hälfte der GrazerInnen von dem Wahlrecht? Ziemlich wenig! „Sind doch eh alle Mist“, „Tun doch eh nichts für uns, warum sollen wir sie dann wählen?“ Und ob sie etwas tun. Nicht umsonst gibt es die Gemeinderatssitzungen und Bezirksratssitzungen. Jedoch versteht man den Unmut, denn nicht immer werden die Wahlversprechen dann auch eingehalten, und wenn die gewählte Partei nicht das tut, wofür sie eigentlich gewählt wurde, denkt man sich schon, dass die eigene Stimme kein Gehör findet. Nichtsdestotrotz sollte man wählen gehen, schließlich findet man unter den vertretenen Parteien immer eine, die einen selbst zumindest etwas anspricht. Ehrlich gesagt ist es doch nahezu lächerlich, so etwas wie das Recht zu wählen einfach nicht zu nutzen, denn es war nicht schon immer möglich wählen zu gehen.
Das allgemeine Wahlrecht, wenn auch zu Anfang nur für Männer, gibt es erst seit 1907, dem weiblichen Geschlecht wurde dieses Recht überhaupt erst 1919 zuteil.
Demokratieverweigerung
In Österreich werden, wie so ziemlich jeder weiß, die Wahlen demokratisch abgehalten.
Demokratisch Wählen bedeutet einfach ausgedrückt nichts anderes, als dass das Volk bestimmen darf, wer das Land regiert
. Das unterscheidet die Demokratie von einer Diktatur und einer Monarchie. Und so eine Beteiligungsmöglichkeit ist doch etwas sehr Praktisches und Angenehmes und ich persönlich bezweifle doch stark, dass NichtwählerInnen sich eine andere Staatsform wünschen. Grundsätzlich geht man ja davon aus, dass NichtwählerInnen sich einfach nicht für die Politik interessieren, doch wenn nun die Gewählten etwas fabrizieren, das nicht gefällt, dann wird sofort gemeckert und sich beschwert. Doch da muss man ganz klar eines sagen: Selber schuld, denn wenn man diese Chance auslässt, hat man auch nicht wirklich viel Grund zu meckern
.
Es tut nicht weh
Kurz gesagt ist Wählen enorm wichtig. Wer nicht wählen geht, hat im Prinzip kein Mitbestimmungsrecht, denn eines der wichtigsten Dinge, die ein Mensch hat, ist die eigene Meinung. Denn die kann einem nicht weggenommen werden. Und nur durch wählende Bürgerinnen und Bürger kann Demokratie funktionieren, und gegen einen funktionierenden Staat haben wohl die wenigsten was! Nützt das Wahlrecht, dann könnt ihr was bewegen!
weitere Infos zum Wahlrecht auf Kenne deine Rechte findet ihr hier…