
Lernen – Wissen – Leben
Ein Besuch im SOS-Kinderdorf, Vorträge über fairen Handel und Rechtsextremismus, manchmal sogar in mehreren Sprachen – all dies haben engagierte Lehrerinnen und Lehrer meiner Klasse ermöglicht. Und dennoch sind dies nur einige Möglichkeiten, Menschenrechte in den Unterricht einzubringen. Ein Projektbericht des ETC Graz über Menschenrechtsbildung an allgemeinbildenden höheren Schulen zeigt, dass es viele positive aber auch negative Aspekte in diesem Bereich gibt
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Rechte für ?
Jede und Jeden! Das Grundverständnis für Menschenrechte ist bei Jugendlichen durchaus vorhanden, jedoch mangelt es oft an Dankbarkeit und am Interesse an den Rechten anderer. Oft genug höre ich Aussagen wie „Menschenrechte?! Is ja fad.“ Und dennoch würde niemand sie missen wollen. Andererseits kennen die meisten Jugendlichen mehrere Menschenrechte, einige wissen sogar Details über die Geschichte und die heutige Situation.
Licht und Schatten
Menschenrechtsbildung ist im Lehrplan leider nicht vorgesehen, was es den Lehrkräften nicht unbedingt leicht macht, sie im Unterricht unterzubringen. Trotzdem gibt es viele Lehrer und Lehrerinnen, die Menschenrechtsbildung für wichtig halten und ihr dementsprechend viel Zeit widmen.
Allerdings kann es auch durchaus passieren, dass Menschenrechte im Unterricht nur kurz und oberflächlich besprochen werden. Auffällig ist, dass Schüler und Schülerinnen Menschenrechtsverletzungen oft nur im Zusammenhang mit fernen Ländern, wie zum Beispiel China, sehen, obwohl ihnen durchaus bewusst ist, dass gesellschaftliche Probleme auch in Österreich existieren. Für die meisten besteht die Schwierigkeit darin, Menschenrechte mit diesen Problemen in Verbindung zu bringen
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Lernen für…?
‘s Leben! Lehrer und Lehrerinnen finden es wichtig, im Bereich der Menschenrechtsbildung Theorie und Praxis zu verbinden, um es den Schülern und Schülerinnen zu erleichtern, einen Bezug zu Menschenrechten herzustellen. Ein/e Lehrer/in zeigte diesbezüglich eine gewisse Ironie auf: Im Unterricht sucht man oft krampfhaft nach fiktiven Konflikten, während es in der Schule genügend reale gibt, die man besprechen könnte.
Mobbing, beispielsweise, ist in Schulen keine Seltenheit mehr. In vielen Klassen, vor allem in der Unterstufe, gibt es zumindest einen Schüler oder eine Schülerin, der/die zum Opfer des Spotts ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen wird. Vielen Lehrern und Lehrerinnen liegt es deswegen besonders am Herzen, dass die Jugendlichen nicht nur über Menschenrechte Bescheid wissen, sondern die ihrer Mitmenschen auch respektieren und dementsprechend agieren.
Quellen: