
Seit einem Jahr kennt man seine Rechte
Ein völlig neues Portal aufzubauen, es zu etablieren und auch regelmäßig darauf zu veröffentlichen, stellt eine gewisse Herausforderung dar. Genau diese Herausforderung dürfte der Grund sein, warum zehn Jugendliche ihre Freizeit neben Schule und Studium (unentgeltlich) geopfert haben, um an diesem Projekt mitzuarbeiten. Dazu kommt natürlich noch das Interesse am Schreiben und an den Themen selbst. Man möchte Menschen erreichen, vermengt seine Gedanken, seine Meinung mit Fakten, um als Output einen Artikel zu bekommen, der objektiv wie auch subjektiv sein kann, aber stets zum Nachdenken anregen sollte.
Was ist passiert?
Soweit so gut. Versuchen wir also eine kleine Bilanz zu ziehen. Insgesamt sind im ersten Jahr 35 Artikel online gegangen
. Die Themen sind breit gefächert und reichen von Religionsfreiheit über Pressefreiheit oder Jugendentwicklungen bis hin zu Rechtsextremismus. Natürlich werden auch aktuelle Themen stets behandelt
. So gab es beispielsweise zum Bettelverbot sensationelle Enthüllungen (Was, es gibt tatsächlich keine Bettlermafia?!) und ein interessantes Interview mit einem Bettler aus Graz. Auch über das zehnjährige Jubiläum der Menschenrechtsstadt Graz wurde in einem Artikel und Interview mit dem Grazer Bürgermeister Bilanz gezogen.
Das grundsätzliche Ziel der Plattform, Jugendliche zu erreichen und ihr Interesse zu wecken, ist bereits durch den Bekannten- und Freundeskreis der RedakteurInnen und durch die ständige Bewerbung auf Facebook erreicht worden, wäre aber natürlich noch ausbaufähig. Wenn man allerdings betrachtet was man als RedakteurIn selbst mitnehmen konnte, hat sich die Mitarbeit in jeder Hinsicht gelohnt. Horizonterweiterung und Einblicke, Kontakte und Informationen – und natürlich der richtige Umgang mit deren Aufbereitung und Nutzung, um sie auch journalistisch verwerten zu können. Übung macht den Meister, und die Arbeit für „Kenne deine Rechte“ ist Übung auf höchstem Niveau.
Ob man sich nun mit Studien beschäftigt, Menschen befragt, ExpertInnenmeinungen einholt oder sich im Internet oder in Bücher einliest, die Recherchen sind stets verbunden mit der Erweiterung des eigenen Wissens, der eigenen Erfahrung und oft auch mit erstaunlichen, verwundernden oder schockierenden Erkenntnissen. Und was gibt es Schöneres, als sich sein eigenes Bild machen zu können? Dazu sollte „Kenne deine Rechte“ beitragen – für uns, aber auch für jede/n Einzelne/n, der/die unsere Artikel liest.
The future is ours
Die kürzlich stattgefundene Präsentation des Projekts im Rathaus inklusive Bürgermeisterempfang zeugt auch vom öffentlichen Interesse und war weniger ein Schlusspunkt für das erste Jahr als ein Startschuss für viele weitere Jahre, in denen sich junge Menschen dafür einsetzen, dass gewisse Dinge nicht in Vergessenheit geraten und dass Unrecht auch beim Namen genannt wird. Ob die Welt durch unsere Tätigkeit auch nur ein Stück besser wird, steht zwar in den Sternen. Es allerdings nicht zu versuchen, wäre fahrlässig. „Kenne deine Rechte“ bietet nun seit einem Jahr die Möglichkeit einen Beitrag zu leisten – für sich selbst und die Gesellschaft.