Eine bessere Welt – für Kinder, von Kindern
Purkersdorf, Anfang Mai. 31 Lernende, eine angehende Englischlehrerin und ein Thema, von dem nur letztere schon einmal etwas gehört hat: die Sustainable Development Goals (SDGs, dt. Ziele für nachhaltige Entwicklung). Was da alles schiefgehen kann? So einiges. Was aber tatsächlich schief gegangen oder auch gut gelaufen ist und warum bereits Schüler:nnen einer dritten Klasse AHS sich mit diesem Thema auseinandersetzen sollten, das wird sich im Laufe dieses Artikels herausstellen.
Aller Anfang ist schwer
9. Mai, kurz vor 8 Uhr. Mit meinem Mentor im Schlepptau oder besser gesagt umgekehrt, ging es im Rahmen meines fachbezogenen Schulpraktikums im Lehramtsstudium des Unterrichtsfachs Englisch für mich zum Klassenraum einer 3. Klasse der AHS in Purkersdorf. Letzte Absprachen werden getroffen und dann ging es auch schon los. Die erste Frage zur Auflockerung: Welche Probleme gibt es in der Welt aktuell? Nachdem es ein scherzhaftes „Englisch“ als erste Antwort gab, trudelten die produktiveren Antworten nach und nach ein. Der Klimawandel wurde genannt, Hunger, Krieg. Schließlich folgt die Erklärung, dass die SDGs Lösungsansätze für diese Probleme bieten.
Ran an die Sache!
Innerhalb von knapp 30 Minuten werden die Grundlagen zu den Sustainable Development Goals erarbeitet. Zuerst erhielten die Schüler:innen einen generellen Informationstext über die SDGs mit Verständnisfragen, bevor sie mithilfe eines kleinen Lernspiels den Icons die jeweiligen Titel zuordneten. Anschließend wurden die 17 Ziele mithilfe einer PowerPoint-Präsentation gefestigt. Hier begann nun der Teil, bei dem die Lernenden selbst gefragt waren. Die Schüler:innen sollten Gruppen formen und sich eines der SDGs aussuchen, um ein Projekt dazu zu erarbeiten.
In diesem Projekt sollte es darum gehen, eine Idee zu entwickeln, die das ausgesuchte SDG unterstützt. Dazu sollte außerdem auch ein Flyer gestaltet werden. Zu meiner Beruhigung machten sich die Schüler:innen sofort ans Werk und entwickelten sehr kreative und interessante Ideen. Eine Woche später wurden die Projekte schließlich präsentiert. Dabei wurden ganz unterschiedliche Ideen präsentiert: angefangen von einer Sachspendenaktion, die das SDG 1 – keine Armut – unterstützen soll, über eine Informationskampagne zu SDG 2 – kein Hunger – bis hin zu Spendenaktionen und Müllsammelaktionen für SDG 14 – Leben unter Wasser.
Wozu SDGs unterrichten?
An dieser Stelle stellt sich die Frage, wieso Drittklässler:innen bereits über die Sustainable Development Goals lernen und gar selbst Projekte dazu ausarbeiten sollten? Vorwiegend deswegen, weil Bildung ein fundamentales Menschenrecht ist und gerade die Bildung für nachhaltige Entwicklung einen wichtigen Stellenwert haben sollte. Die SDGs stellen außerdem wichtige Ansatzpunkte bereit, um die großen Probleme unserer Zeit zu lösen und dadurch unsere Welt auf eine bessere und nachhaltigere Weise zu gestalten. Gerade junge Menschen sollten daher so bald wie möglich über diese informiert werden – beziehungsweise sich selbst informieren – und selbst aktiv werden, in dem sie Projekte entwickeln und durchführen. Nämlich brauchen die SDGs die Menschenrechte als Basis, um realisiert werden zu können, umgekehrt brauchen die Menschenrechte jedoch auch die SDGs, da die SDGs die Intentionen der Menschenrechte auf eine praktische Ebene herunterbrechen und so realisierbar machen. Niemand ist „zu jung“, um Ideen zu entwickeln, die unsere Welt zu einer besseren machen können. Um aus einem Video zu zitieren, das auch im Rahmen meiner
Quellen
[1] https://www.youtube.com/watch?v=hPu-AEU-RYg
Foto: https://pixabay.com/de/photos/team-gruppe-menschen-motivation-386673/