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Wegwerfgesellschaft – und was diese mit dem weltweiten Hunger zu tun hat


Pro Tag produziert ein durchschnittlicher Supermarkt etwa 50 Kilogramm Müll, jährlich werden in der gesamten EU ca. 90 Millionen Tonnen Lebensmittel einfach so weggeschmissen. Eigentlich wertvolle Lebensmittel, die man meist noch bedenkenlos essen und verwenden könnte. Lebensmittel, über die sich hungernde Menschen auf dem Rest unseres Planeten freuen würden, welche lebensnotwendig für sie wären. 

Grund dafür? 

Wir als Konsumenten/Konsumentinnen kaufen meist schon viel mehr ein, als wir eigentlich bräuchten. Wir nehmen uns, was wir in dem Moment gerade wollen und bedenken kaum, was wir zuhause noch herumstehen haben, was wir noch verwenden sollten, bevor etwas Neues in unseren Einkaufswägen landet.

Um dem unnötigen Wegwerfen von noch brauchbaren Lebensmitteln entgegenzuwirken, gibt es seit einigen Jahren die sogenannten „Fairteiler“. An vielen Standorten stehen Kühlschränke und Kästen, wo man Lebensmittel, die sonst im Müll landen würden, hinbringen und auch selbst wiederum mitnehmen kann. Das alles funktioniert selbstverständlich völlig ohne weitere Kosten.

Doch während wir hier munter wegwerfen und hier und da einzelne Menschen versuchen, dem etwas entgegenzuwirken, hungern am anderen Ende der Welt Menschen, sterben an Hungersnöten.

Laut den Vereinten Nationen hungern rund 795 Millionen Menschen weltweit, das sind ungefähr 11 % der gesamten Weltbevölkerung. Der Großteil davon lebt in Entwicklungsländern.

Für die Produktion und den Anbau aller Lebensmittel werden außerdem Unmengen an Wasser benötigt. Für Lebensmittel, die am Ende nur weggeschmissen werden, wird also ebenfalls wertvolles Wasser verbraucht.

Doch was können wir hier tun?

Es liegt an uns, unser eigenes Konsumverhalten gründlich zu überdenken, manchmal streng mit uns zu sein und auch einmal gewisse Lebensmittel wieder zurückzulegen, von denen wir denken, dass wir sie im Moment nicht unbedingt bräuchten bzw. wenn es besser wäre, Anderes in unseren eigenen vier Wänden erst mal aufzubrauchen – und wenn doch mal etwas übrig bleibt, an die vorhandenen Fairteiler zu denken. Im Internet sind die einzelnen Standorte alle sehr übersichtlich dargestellt und die Adressen oftmals auf einer Karte eingezeichnet, um diese auch ohne Probleme zu finden.

Es ist absolut unsinnig und inakzeptabel, dass wir hier Unmengen an Lebensmitteln wegwerfen, während andere Hunger leiden. Im Moment spüren wir die Folgen unseres unverantwortlich Handelns noch kaum, doch irgendwann wird es unumgänglich auch uns hier einholen, wenn wir nicht rechtzeitig Verantwortung übernehmen und handeln.

 

Weiterführende Links:

Die Wegwerfgesellschaft: Produzieren für den Müll (wissen.de)

Hunger – Ausmaß, Verbreitung, Ursachen (Welthungerhilfe)


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