
Weil Frauenrechte auch Menschenrechte sind
Der „Women’s March on Washington“ hat am 21. Jänner über 500.000 Menschen auf die Straße gebracht, um für Rechte und Werte zu kämpfen, die ihnen wichtig sind. Demonstriert wurde für Frauenrechte, Menschenrechte, gegen soziale Ungerechtigkeit. Auch die sexistischen Äußerungen und frauenverachtenden Ansichten von Donald Trump wurden nicht einfach so hingenommen, sondern laut angesprochen.
„Not my president“, „dump trump“ und ähnliche Plakate waren überall zu sehen und auch in den Reden wurde Trump nicht ignoriert
. Während der gesamten Veranstaltung wurden zahlreiche Ansprachen gehalten, von starken Persönlichkeiten und Celebrities wie beispielsweise Madonna, America Ferrera und Scarlett Johansson. Dieser Marsch mit den vielen Teilnehmern/ Teilnehmerinnen wäre ohne die Organisation und Idee von Personen wie Tamika D. Mallory, Carmen Perez, Linda Sarsour, Bob Bland und vielen weiteren niemals so friedlich und organisiert abgelaufen. Und Washington war nicht die einzige Stadt, die sich in Bewegung setzte – zahlreiche Städte auf der ganzen Welt schlossen sich dem Protest in den sogenannten Sister Marches an und zeigten auch viele Kilometer entfernt ihre Unterstützung.
Ein paar Tage später wurde schon wieder eine Entscheidung von Männern über Frauen getroffen. Donald Trump führte die „Mexico-City-Policy“ wieder ein, die Barack Obama erst wenige Jahre zuvor aufgehoben hatte. Unterschrieben in einem Raum voller Männer, die über die Zukunft von Frauen entscheiden.
In dieser Executive Order wird festgehalten, dass all jenen ausländischen Familienberatungsstellen, die in irgendeiner Form Abtreibung erwähnen, die finanzielle Unterstützung gestrichen wird. Die Mexico-City-Policy ist nichts Neues, seit 1984 wird sie immer wieder von Republikanern eingeführt und von Demokraten aufgehoben. Allerdings sind dieses Mal nicht nur ausländische Familienberatungsorganisationen betroffen. Trump will künftig allen Nichtregierungsorganisationen, die Gesundheitshilfe leisten, den Geldhahn zudrehen, wenn diese Abtreibung unterstützen oder darüber beraten. Das führt zu Sorgen bei Organisationen wie „Planned Parenthood“ oder „Marie Stopes International“. Diese meinen, dass zahlreiche ungewollte Schwangerschaften und zunehmend illegale Abtreibungen, die unter nicht hygienischen und unprofessionellen Bedingungen durchgeführt werden, folgen werden. Doch mit dieser Aktion macht sich Trump nicht nur Feinde
. Besonders die Katholische Kirche und Demonstranten/ Demonstrantinnen des „March of Life“ heißen diesen Schritt willkommen.
Immer wieder wird vergessen, dass Menschenrechte auch Frauenrechte sind. Jahrzehntelang kämpften Frauen für ihre Rechte und obwohl sie in westlichen Ländern schon weit gekommen sind, gibt es noch einiges zu ändern. Nun, mit der Präsidentschaft von Donald Trump, ist es unsicher, wie viele Steine Frauen in den Weg gelegt werden. Wie lange es noch dauert, bis Frauen gleichgestellt sind und in anderen Kulturen überhaupt zu Rechten kommen, steht noch in den Sternen. Genau aus diesem Grund gab es auch den Protestmarsch und wird es weiterhin noch eine Vielzahl an Protesten geben, weil man(n) und frau einfach für Rechte und Werte kämpfen muss.
Welche Auswirkung Demonstrationen haben ist ungewiss, aber eines ist sicher: Der „Women’s March on Washington“ mit seinen zahlreichen „Sister Marches“ wird nicht vergessen werden. Denn bevor dieser vergessen werden könnte, folgt mit Sicherheit schon der nächste.