Kenne deine Rechte

Wenn Briefe Leben retten


„Ich bin unschuldig! Jeder Schritt, den ich gemacht habe, war Teil des berechtigten Strebens nach Gleichheit, Freiheit und Demokratie. Ich lebe, woran ich glaube. Die Geschichte wird meine Unschuld beweisen!

Mit diesen Worten beschreibt die ehemalige Fabrikarbeiterin Liu Ping ihren langen Kampf für Menschenrechte, gegen das chinesische System sowie den Aktivismus bei New Citizens Movement in China. Erste Aufmerksamkeit zog die heute 51-Jährige mit dem Einsatz für ArbeiterInnen in Stahl und Eisenfabriken in der Kleinstadt Xinyu auf sich, welche grundlos zur fristlosen Kündigung gezwungen waren. Pings Anfragen auf politische Unterstützung wurden ignoriert, mit Kampagnen und Demonstrationen rückte sich die Aktivistin vor dem chinesischen System in schlechtes Licht und wurde schnell als eine Gefahr eingestuft. Als eine hochrangige Person in der New Citizens-Bewegung konnte sie ihre Forderungen schnell über Medien bekanntmachen und fand AnhängerInnen in ganz China
. Am 21.April 2013, wenige Tage nach einer der größten Anti-Kapitalismus-Demonstrationen in  Xinyu wurde Ping, trotz heftiger Proteste, zusammen mit zwei weiteren Menschenrechtsaktivisten verhaftet und verhört. Vorgeworfen wurde ihnen das Organisieren illegaler Versammlungen sowie die Fälschung von Beweisen für Korruption in örtlichen Fabriken. Sechseinhalb Jahre bedingte Haft wurden verhängt, darüber hinaus mussten die Angeklagten wochenlange Folter und Demütigungen der chinesischen Polizei über sich ergehen lassen, wie der Amnesty-International-Mitarbeiter William Nee aufdeckte.

Nicht der erste Fall

Schon einmal hatte es einen ähnlichen Fall gegeben, in welchem man eine junge Aktivistin mit dem Namen Liu Hua aufgrund „provozierenden Verhaltens“ in ein Umerziehungslager geschickt, gefoltert und sexuell missbraucht hatte, ehe ihre Geschichte ebenfalls von William Nee aufgedeckt und publik gemacht wurde. Durch eine internationale Briefkampagne und Petition ist es Amnesty International gelungen, den Verstoß gegen die Menschenrechte öffentlich zu machen und das System mithilfe tausender empörter Stimme aufzufordern, Hua aus der Haftanstalt zu entlassen.

Zeichen setzten

Schon lange ist es an der Zeit, mit diesem Versuch in die zweite Runde zu gehen, und erneut ein Zeichen gegen Folter und Missbrauch der Justiz zu setzen! Der Beitrag an der Protestbriefkampagne von Amnesty International ist der größte Hilfsfaktor, um unschuldige Aktivisten/Innen wie Liu Ping aus dem Gefängnis zu befreien. Menschen aus aller Welt engagieren sich mit ihren Briefen gegen die brutalen Maßnahmen in Gefängnissen und setzten ein Statement.

Zwei Wochen Briefmarathon

Amnesty International besuchte schon einige Klassen und brachte den SchülerInnen anhand von Videos und Artikeln das Konzept der Idee „Mit Briefen Leben retten“ näher.

Am Menschenrechtstag 2014 kam Amnesty International auch an meine Schule und stellte uns die Kandidaten vor, für jene dann klassenweise Briefe geschrieben wurden.
Ab dem 02.12 ist es wieder soweit: Die Prostestbriefaktion geht in die nächste Runde und startet erneut den Versuch, MenschenrechtsaktivistInnen aus dem Gefängnis zu holen!

Wie man helfen kann? Ganz einfach, Briefvorlage ausdrucken, ausfüllen und abschicken
.
Alle Infos dazu gibt es hier und hier.

Fotos (c) Amnesty International


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