Kenne deine Rechte

Meine Daten gehören mir


Unsere gesamte Gesellschaft, ja unser ganzes Leben hat sich verändert. Man spricht häufig vom „Digitalen Zeitalter“, Bits und Bytes bestimmen unser Leben. Schon mal darüber nachgedacht, wie ungewöhnlich ein Grazer Haushalt ohne PC ist? Gesurft wird inzwischen überall und immer, schnell mal auf „Facebook“ und den Status ändern oder mit der App „Snapchat“ ein „Selfie“ oder „Duckface“ geschossen und an seine Leute gesendet. Aber wo liegt nun das Problem (oder sagen wir eines der Probleme) an der digitalen Gesellschaft?

Apps und Datenklau

Wenn man auf Facebook eine neue App installiert, fordert diese meist Berechtigungen, wie zum Beispiel auf den aktuellen Standort oder auf die Kontakte auf einem Handy zugreifen zu können. Die meisten klicken einfach auf „Bestätigen“ und spielen fröhlich mit ihrer Gratis-App. Aber was die App bzw. die HerstellerInnen dieser App mit den Daten machen, weiß niemand. Es ist auch eine problematische Situation, dass man zustimmen kann, dass diese gewisse App auf Kontaktdaten anderer Menschen zugreifen kann, damit haben die HerstellerInnen der App oder irgendeine Firma oder Organisation, die diese Daten bekommt, in manchen Fällen Telefonnummern, Namen, Email-Adressen oder auch Wohnadressen
. Manche User meinen, es sei ihnen egal wer ihre Daten hat, aber schon mal überlegt, was diese Unternehmen mit den Daten machen? Analysieren oder weiterverkaufen? Damit war die App dann nämlich gar nicht gratis.

Ein spezieller Fall ist nun zum Beispiel die sehr beliebte App „SnapChat“, mit der man ein Foto oder Video aufnimmt und FreundInnen schickt. Der Clou daran ist, dass sich dieses Foto oder Video nach knapp 10 Sekunden wieder löscht, und man die geschossenen Fotos mit einem Text oder Zeichnungen versehen kann.

Seit vielen Monaten gab es eine bekannte Sicherheitslücke, die von den Verantwortlichen ignoriert wurde
. Eine Hackgruppe wollte darauf aufmerksam machen und veröffentlichte 4,6 Millionen Handynummern von „SnapChat“ Usern. SnapChat entschuldigte sich und es gab prompt ein Sicherheitsupdate.

Datenklau im ganz großen Stil

Der NSA- Skandal an sich zieht indes immer größere Kreise. Der Whistleblower Edward Snowden veröffentlichte ja Dokumente, die beweisen, dass die NSA (National Security Agency) das Internet überwacht. Anfangs war sich niemand dessen bewusst, wie weit sich diese Kreise noch ziehen werden. Inzwischen weiß man: Angela Merkel wurde jahrelang ausspioniert, sowohl Google als auch Yahoo wurden überwacht, soziale Beziehungen beobachtet, Vorratsdatenspeicherung wurde und wird noch immer durchgeführt und vieles mehr. Es sollen (bis heute) täglich mehr als 80.000 Kontaktdatensätze von Usern des sozialen Netzwerkes Facebook von der NSA gesammelt werden. Allein der Umstand, nicht sicher sein zu können, was mit diesen ganzen Daten passiert, die persönliches Eigentum sind, ist ein Eingreifen in die persönliche Freiheit.

Nicht alles, was mit unseren Daten passiert, können wir beeinflussen, manches aber schon. Also Leute – bitte denkt das nächste Mal darüber nach, wenn ihr für eine App die Kontaktdaten eurer Freundinnen und Freunde verkauft. Denn auch im Internet zählen Menschenrechte. Ich möchte selbst entscheiden können, wer meine Daten hat oder nicht und nicht zwangsenteignet werden, ohne es zu merken. Du vermutlich auch.

Meine Daten gehören mir.

 


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