
Den Menschen ein würdiges Gesicht geben
Unter diesem Leitspruch wurde das Projekt „FACING NATIONS/FACE HUMAN RIGHTS“ vom ORF Steiermark ins Leben gerufen. Es ist ein Beitrag gegen Rassismus und Diskriminierung gegenüber Menschen aus anderen Ländern in Graz.
Woher kommt die Würde…
…muss man sich zu Anfang fragen. Denn alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Recht geboren und ein Gesicht hat ja jeder Mensch. Doch es liegt an uns, die Würde unserer Mitmenschen zu erkennen, zu schätzen und vor allem zu achten. Der Initiator des Projekts, ORF Steiermark-Landesdirektor Gerhard Draxler, erläutert dazu: “FACING NATIONS“ basiert auf der Idee, allen Menschen in unserer globalisierten Gesellschaft ein Gesicht zu geben, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion und politischer oder sonstiger Überzeugung.“
Was ist „FACING NATIONS“?
„FACING NATIONS“ möchte einen weltumfassenden Dialog anregen und einen Impuls setzen für ein zukünftiges Menschenrechtsverständnis, das zu mehr Offenheit, Toleranz, Respekt und Würde im täglichen Leben führt.
Am 10. Dezember 2008 jährte sich die Unterzeichnung der UNO-Deklaration für Menschenrechte zum 60. Mal, und im Zuge dessen entwickelte sich das Projekt „FACING NATIONS“, das vom ORF Steiermark und von Landesdirektor Gerhard Draxler ins Leben gerufen wurde. Es entstanden ein Video-Clip und ein Film von Regisseur Rudi Dolezal. Kernpunkt ist ein aus 203 Bildtafeln bestehendes 150 Meter langes Kunstwerk, auf dem die Portraits von 124 in Graz lebenden Menschen aus 124 verschiedenen Ländern zu einem großen Gemälde zusammengefügt sind. Die 124 Ölbilder fertigte der Künstler und „ORF-Artist in Residence“ Oskar Stocker an. Außerdem wurde ein Katalog aufgelegt, in dem ein sehr kleiner Auszug aus den von Eva Bravc und Simone Schumann durchgeführten Interviews mit den 124 abgebildeten Menschen zu lesen ist.
Die Geschichte hinter dem Gesicht
Warum kommen die Menschen nach Graz? In den Interviews erzählen die Menschen von ihren spannenden, tragischen und berührenden Erlebnissen und Schicksalen. Einige Motive treten immer wieder auf: Liebe und Heirat, Studium und Beruf, purer Zufall, gleich mehrere davon – oder auch Verwechslung, wie im Fall eines Afrikaners. Der vor dem Krieg in seinem Land geflüchtete 43-jährige A
. aus Somalia: „Es war ein langer Weg, von Somalia aus nach Kenia, von Kenia in den Jemen, vom Jemen nach Budapest und von Ungarn nach Österreich. Obwohl, ich wollte nach Australien, ich habe Österreich und Australien verwechselt…“
Von Graz nach New York
Nachdem die Gemäldestrecke mit den 124 Öl-Porträts in Graz und Wien ausgestellt wurde, folgte eine Ausstellung im UNO-Hauptquartier in New York. UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon, der das „Menschheitspanorama“ schon zuvor bei einem Graz-Besuch gesehen hatte, sprach bei der Ausstellung höchstpersönlich einleitende Begrüßungsworte über diese steirische Initiative. Die Portraits seien für ihn so etwas wie „The Spirit of the United Nations“, lobte der UNO-Chef.
Foto © Peter Manninger
Weiterführende Links und Quellen:
Facing Nations, Projekt (Face Human Rights)
„Facing Nations“ – 124 Porträts als Grazer Beitrag gegen Rassismus (Kleine Zeitung, 25.11.2008)
FACE HUMAN RIGHTS, im UNO Hauptquartier in New York (ORF Steiermark, November 2010)
Erstpräsentation FACING NATIONS (Grazer Volkspartei, Dezember 2008)